McPlant ersetzt Fresh Vegan TS – was soll denn sowas?

McPkant

In der heutigen Zeit ist veganes Essen weit verbreitet und fast überall zu bekommen.

Sei es der kleine Dönerimbiss in Ulm, der seit Jahren schon auch einen veganen Döner anbietet oder die Pizzeria in meiner Straße, die seit ich nachgefragt habe, veganen Käse mit anbieten. Große Ketten wie Subway haben sogar vegane Cookies im Programm, zusätzlich zur reichlichen veganen Auswahl für die Sandwiches. Und sogar die Deutsche Bahn hat die vegane Currywurst dauerhaft ins Sortiment genommen.

Burger King bietet für fast alle Burger auch ein pflanzliches Patty an, welches vegan ist. Der Rest des Burgers aber nicht unbedingt, dafür haben sie aber eine eigene Reihe und nach dem neuerlichen Skandal, haben sie sogar die Pattys für die veganen Burger so geändert, dass man sie optisch unterscheiden kann. (Petersilie in der Panade – fehlen also grüne Punkte, ist es Fleisch.) BK hat außerdem ein komplett veganes Kindermenü zur Auswahl. Die Wahl ist da also als Familie eigentlich klar, wäre das Happy Meal von McDonalds nicht vom Spielzeug her für die Kids interessanter. Auch ist der Plant Based Long Chicken zwar lecker, aber da dieser standardmäßig nur mit Mayo und Salat daher kommt, eben auch keine so tolle Wahl. Der muss auf jeden Fall gepimpt werden, damit er nicht so langweilig schmeckt.

Unsere Wahl fiel also eigentlich immer auf McDonald’s und den Fresh Vegan TS. Eine Zeit lang gab es vegane Frühlingsrollen im Happy Meal, die verschwanden aber schnell wieder. Und das war das große Manko daran, denn für die Kinder gab es nicht mal eine vegetarische Option. Der alte Veggieburger hätte es ja statt einem Cheeseburger durchaus getan. Ach ja, noch ein Punkt, der immer für das goldene M sprach: Es gibt dort veganes Eis.

Jetzt führt McDonald’s neue Produkte ein, bzw. sie sind schon einige Zeit erhältlich. Und endlich gibt es sogar vegane Nuggets und das auch im Happy Meal. Doch im neuen McPlant gibt es Sauce mit Ei und Käse mit Milch. Der Patty und das Brötchen sind allerdings vegan. Das erinnert stark an Burger King, als diese ihre Plant Based Produkte einführten, gab es ähnliche Konstellationen und am Ende gab es zwar vegane Pattys, aber keine veganen Burger. Ich könnte Sauce und Käse weglassen, das klappt nur leider nicht immer und ist auch irgendwie nicht Sinn der Sache, denn am Preis ändert sich ja nichts. Dabei ist der Patty von Beyond Meat sicherlich richtig gut und besser als der vom Vorgänger.

McD hat sich also entschieden, „Fuck You, Veganer“ zu sagen. Eine solche Entscheidung zu treffen ist in meinen Augen heutzutage maximal blind. Vor allem in Zeiten, in denen das Geld nicht mehr so locker sitzen kann, sollte man doch nicht seinen potentiellen Kundenkreis verkleinern.

Wie ich eingangs sagte, ich bekomme in Ulm veganen Döner, vegane Pizza und vegane Burger und sogar in meinem kleinen Ort gibt es vegane Pizza. Aber auch hier hat sich der Betreiber eines Imbisses dazu entschieden, die Falafeltasche nicht mehr vegan anzubieten. Hier denke ich aber, dass die nie als Vegan gedacht war und es nur zufällig war. Der Fresh Vegan TS wurde aber genau als sowas vermarktet, steckt ja auch im Namen. Ob sich das lohnt für den Fast-Food-Riesen? Irgendwelche Zahlen werden sie ja haben. 

Aber warum muss es eigentlich das eine oder das andere geben? Kann man nicht beides anbieten? McPlant Vegan ohne Käse und mit einer anderen Sauce (die vom Fresh Vegan TS z.B.) und McPlant Cheese, der so wie der jetzige ist? Oder einfach veganen Käse nehmen? Wie auch immer, es hätte sicherlich etliche Möglichkeiten gegeben, dieses Produkt besser zu gestalten, so dass man nicht einen Kundenkreis vergrault.

Dafür muss aber in etlichen Köpfen erst noch ankommen, dass die reine Existenz einer veganen Alternative weder die bestehenden Produkte gefährdet (oder irgendwas an diesen ändert), noch bedeutet, dass man dies als Fleischesser nicht essen kann oder man gezwungen wird, es zu essen. Viel mehr ist dies zusätzlich für die, die eben auch nicht immer Fleisch essen wollen zu sehen.

Nur damit das nicht falsch rüberkommt: Es geht hierbei um Stopps auf der Autobahn oder wenn die Kinder eben nörgeln. Niemals geht es es hier darum, ein Essen zu ersetzen, in dem man einfach zum nächsten Fast-Food-Tempel geht. Auch werden unsere Kinder nicht streng vegan ernährt, sondern vegetarisch und bei den Omas gibt es auch mal ne Wurst. Gerade die Kleine (3) versteht den Unterschied noch nicht, die Große (5) ist aber zumindest mal so weit, dass sie schon versteht, wofür Tiere leiden müssen und wofür nicht – und entscheidet dann eben selbst.

Und mir ist auch vollkommen bewusst, dass so 100% vegan ein solcher Burger gar nicht sein kann, alleine schon durch den Effekt, dass der Konzern seinen Hauptumsatz mit Fleisch macht, dass es auf dem gleichen Grill zubereitet wird, ist nochmal eine ganz andere Geschichte.