Ein Jahr Autofrei – wie fühle ich mich damit?

Vor einem Jahr hatte ich einen kleinen Autounfall, der aber dafür sorgte, dass ich ohne Auto da stand.

Und zum Jahresbeginn hatte ich schon darüber hier im Blog gesprochen. Es klappt tatsächlich besser als erwartet. Ja, manchmal ist der Zug nervig, aber mittlerweile haben wir alles gelöst, was zu lösen war. Für den Urlaub haben wir einen Mietwagen genommen, nachdem uns Zug doch ein wenig zu umständlich war. Und das war eine gute Idee, denn ein Auto vor Ort sorgte auch dafür, dass man mal einen Tagesausflug machen konnte. So waren wir in Amsterdam und Eindhoven.

Auch das Carsharing klappte gut, bis auf ein oder zwei Vorfälle, wo der Carsharing-Parkplatz einfach fremd zugeparkt wurde. Das sind aber maximal Unannehmlichkeiten, weil man den Anbieter anrufen muss. Für den Alltag habe ich mir ein E-Bike zugelegt, mit dem ich nun auch des Öfteren zur Arbeit fahre. Immerhin 17 km sind es für eine Tour, die ich in knapp 45 Minuten fahre. Ungefähr die gleiche Zeit brauche ich auch mit dem Zug, bin da aber an Zeiten gebunden. Trotzdem kommt es natürlich vor, dass ich mit dem Zug fahre, weil es zum Beispiel sehr stark regnet. Und manchmal fahre ich auch mit dem Auto von meinem Schwiegervater, wenn ich mit dem Transporter irgendwas auf einem Weg erledigen möchte, Baumarkt oder Recyclinghof sind da die meisten Gelegenheiten. An Tagen, an denen ich nicht mit dem Rad fahre, vermisse ich es regelrecht.

Und genau deswegen habe ich vor grob zwei Wochen mir trotz Kälte und Nebel das Rad geschnappt und bin durch die Dunkelheit gefahren. Der Radweg führt durch ein Waldstück, wo Blätter auf dem Weg liegen und die Sicht nur wenige Meter beträgt, im Dunkeln zumindest. Stellenweise bin ich wirklich langsam gefahren. Ich hab etliches Zubehör angeschafft, vor allem Kleidung – wenn man öfter mit dem Rad fährt, dann merkt man erstmal, wie kalt, windig und nass sowas enden kann. Andere Kollegen kommen auch mit dem Rad, haben aber einen kürzeren Weg. Mir tut es definitiv gut und ich werde das so beibehalten. Aber jetzt sind die Temperaturen gerade so niedrig, dass dieses Waldstück mit seinen Blättern gefährlich wird – morgens um 7 ist da noch Frost und die Blätter werden rutschig. Also Zug und dann manchmal noch daheim ein wenig fahren.

Trotz der Möglichkeiten, die ich hier habe, vermisse ich mein Auto doch manchmal. Es ist halt schon ein enormer Vorteil, wenn man einfach einsteigen und in den Baumarkt fahren kann. Und das „Convention-Problem“ ist auch noch nicht gelöst. Ein Mietwagen oder Carsharing wäre für den Zeitraum einfach zu teuer.