Der Markt für E-Autos wächst enorm. Mit dem Mach-E gibt es auch einen Mustang.
Wenn jemand Mustang im Kontext zu Autos hört oder liest, denkt er oder sie wohl am ehesten an die berühmten Muscle Cars. Ich wage zu behaupten, dass jeder Mann über 40 wenigstens einen Film mit einem Mustang gesehen hat. Fast and Furious: Tokyo Drift, Bullit, James Bond Diamantenfieber, Nur noch 60 Sekunden – in all diesen Filmen spielten Mustangs mal eine größere, mal eine kleinere Rolle.
Etwas überraschend kommt dann der erste vollelektrische Mustang daher. Das ist kein Muscle Car, das ist ein SUV. Trotzdem erkennt man vor allem am Heck die Verwandtschaft – das hier ist ein Mustang, keine Frage.
Nicht viel Zeit
Ich hatte leider nur eine Stunde, um den Wagen ein wenig zu testen, deswegen reicht es nur für einen Ersteindruck. Gefahren habe ich den AWD Extended Range mit 258 kW. Mehr als eine kleine Spritztour kann man in 60 Minuten logischerweise nicht machen, also ging es über Land zur A7, die ein wenig in Richtung Würzburg hoch und dann wieder zurück nach Neu-Ulm. Dabei passierte ich Kreisverkehre, Landstraßen mit lahmen Traktoren vor mir und engen Kurven, was mich aber zu keiner Zeit in irgendwelche Schwierigkeiten brachte. Ganz im Gegenteil, der Spurassistent war auch an unübersichtlichen Stellen stets Herr der Lage. Auf der Autobahn habe ich natürlich die Beschleunigung mal richtig getestet. Und ja, man merkt den Strom direkt. 5,1 Sekunden bis zur 100 und 180 km/h Spitze sollten für einen SUV locker reichen. Körperlich gemerkt habe ich aber nicht wirklich etwas davon. Der Wagen ist auch bei 180 absolut stabil und die Sensoren hellwach.
Dank One-Pedal-Drive ist Bremsen nur in wenigen Situationen erforderlich. Vom Gas gehen reicht vollkommen, damit das Auto von selbst bremst. Zum Anhalten an der Kreuzung perfekt, nach wenigen Versuchen wusste ich schon, wann ich meinen Fuß vom Gas nehmen musste, um an der roten Ampel punktgenau anzuhalten.
Ich bin mit 1,87m nun nicht klein, und ein Knieleiden schränkt mich beim Autofahren noch weiter ein, aber hier hatte ich genug Platz. Generell ist der Innenraum das Prunkstück des Mustang Mach-E. Vier Personen haben hier locker Platz, die Rückbank ist für einen Mustang wirklich großzügig. Das mittige 15 Zoll Display hat das Infotainment vollends im Griff, ein Head-Up-Display statt dem klassischen, wäre ein weiterer Pluspunkt gewesen. Der Mustang Mach-E verfügt über drei Einstellungen, die nicht wie sonst Eco oder Sport heißen, sondern „Whisper“ (Flüstern) und „Unbridle“ (Ungezügelt) – diese habe ich aber nicht einzeln getestet, da die Zeit dafür zu knapp war.
Fazit zum ersten Eindruck des Mustang Mach-E
Familien mit kleineren Kindern würde ich den Mustang Mach-E eher nicht empfehlen. Im Kofferraum ist zwar gut Platz, aber Kinderwagen und Koffer werden schwer, bei zwei Kindern und zwei Erwachsenen stößt man schnell an die Grenze der 402 Liter des Stromers. Mit Kindern, die nicht mehr auf Hochsitz, Kinderwagen, Dreirad und dergleichen angewiesen sind, kann ich mir aber gut einen Urlaubstrip vorstellen. Als Single oder Paar ist dieses Auto wahrscheinlich genau richtig um einen Mittelweg zwischen Fahrspaß, Allroundfähigkeit und Komfort zu bekommen – und sollte dann doch überraschend Nachwuchs anstehen, muss man auch nicht sofort den fahrbaren Untersatz austauschen. Für ein richtiges Familienauto fehlt es aber an Platz.
Ein Wort zum Schluss
Derzeit fahre ich, aus familiären Gründen, einen Diesel-Kombi. Dieser soll aber möglichst schnell einem Stromer weichen. In dieser Artikelreihe lasse ich die Leser von AkkuFahrer.de an meiner Suche nach dem perfekten Familienauto (welches auch meinem Knieleiden gerecht werden muss) teilhaben.
Der Mustang Mach-E wurde mir vom Autohaus Schwabengarage in Neu-Ulm zur Verfügung gestellt, wofür ich mich herzlich bedanken möchte.